Wir waren beim 17. Gerontopsychiatrischen Symposium in Hannover dabei – ein inspirierender Tag rund um das Thema „Gerontopsychiatrie im häuslichen Umfeld – Schützendes Dach oder wackeliges Fundament?“.
Der Tag bot zahlreiche Impulse, Praxisbeispiele und neue Perspektiven auf die gerontopsychiatrische Versorgung älterer Menschen. Besonders im Fokus stand die Frage, wie eine stabile, würdevolle und zukunftsfähige Versorgung im häuslichen Umfeld gelingen kann.
Digitale Helfer in der häuslichen Versorgung – Potenziale noch ungenutzt
Ein Thema war der Einsatz digitaler Unterstützungssysteme in der häuslichen Pflege. Überraschenderweise zeigte sich, dass bislang fast keiner der Teilnehmenden solche digitalen Helfer nutzen. Hier gilt es herauszufinden, warum diese Lösungen noch so wenig bekannt sind – und wie sie gezielt gefördert werden können, um die Versorgung älterer Menschen zu verbessern.
Erfolgreiche Präventionsprojekte und aufsuchende Behandlung
Besonderes Interesse weckte der Beitrag von Anja Becker aus dem Landkreis Hildesheim, die das Projekt „Präventionslots*innen für ältere Menschen im ländlichen Raum“ vorstellte. Dieses erfolgreiche Modellprojekt zeigt eindrucksvoll, wie Prävention im Alter gelingen kann und sollte aus unserer Sicht landesweit umgesetzt werden.
Ebenso hervorzuheben ist das StäB-Modell (stationsäquivalente Behandlung), das in Leipzig bereits erfolgreich praktiziert wird. Thomas Herzog vom HELIOS Park-Klinikum Leipzig betonte, dass die aufsuchende Behandlung in der Gerontopsychiatrie nahezu alternativlos ist, um eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen.
Fallbeispiel: Sozialpsychiatrische Versorgung in der Region Hannover
Einen tiefen Einblick in die tägliche Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Region Hannover gab Dr. Arnd Hill. Anhand eines Fallbeispiels zeigte er die komplexen Herausforderungen, mit denen sein Team und er in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung älterer Menschen konfrontiert sind.
Unser Fazit: Erkenntnisse müssen in die Praxis und Politik einfließen
Die beim Symposium vorgestellten Projekte und Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, praxisnahe Lösungen in die politische Entscheidungsfindung einzubringen. Nur durch verbindliche gesetzliche Maßnahmen kann eine stabile Grundlage für eine würdevolle und zukunftsfähige gerontopsychiatrische Versorgung geschaffen werden.
Ausblick: Nächstes Symposium 2026 in Hannover
Das nächste Gerontopsychiatrische Symposium findet am 16. September 2026 in Hannover statt.
Ein herzliches Dankeschön geht an das Team vom Kompetenzzentrum Gerontopsychiatrische Beratung und die Landesfachstelle Demenz Niedersachsen für die hervorragende Organisation dieses wichtigen Symposiums.
Gemeinsam für ein würdevolles Leben mit Demenz – Unterstützung und Engagement für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte.
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