Die Alzheimer Krankheit - das Krankheitsbild
Die Alzheimer Krankheit und die Senile Demenz vom Alzheimer-Typ ist eine in der Regel über Jahre gleichmäßig langsam
fortschreitende Demenz-Erkrankung (lat. „demens“ = ohne Geist sein, „verwirrt“) des Gehirns, die vorwiegend im Alter auftritt und
mit einer Abnahme von Hirnfunktionen, zunächst der Großhirnrinde, einhergeht. Die Krankheit beginnt mit geringer, anscheinend
zufälliger Vergesslichkeit und endet im Verlust des Verstandes. Im Anfangsstadium ist sie schwer von der normalen Vergesslichkeit
abzugrenzen. Sie ist eine Erkrankung des Alters (vgl. SDAT, senile Demenz vom Alzheimer-Typ) und tritt nur selten vor dem 60.
Lebensjahr auf. Die Form des frühen Auftretens führte allerdings zu ihrer ersten wissenschaftlichen Beschreibung und der
Abgrenzung der Diagnose von anderen Krankheiten.
Symptome und Diagnose
Erste Symptome sind Vergesslichkeit, daraus entstehend Desorientierung, zuerst in jeweils neuer Umgebung, dann auch im
eigenen häuslichen Umfeld. In späteren Stadien der Krankheit verstärken sich diese Symptome, so dass der Patient immer
orientierungsloser wird. Dazu kommt oft eine Sprachstörung (Wortfindungsstörung bzw. falsche Wortwahl), schließlich kann der
Kranke die Namen seiner Angehörigen nicht mehr nennen oder er erkennt sie nicht. Es kommt zu Störungen in der Affekt-Kontrolle,
zur Antriebsminderung und damit zur Veränderung des Sozialverhaltens sowie zu schweren Koordinationsstörungen schon bei
einfachen Verrichtungen (Apraxie). Andererseits zeigen die Kranken manchmal Unruhe, fangen an, Möbel zu verrücken usw. Ein
weiteres Symptom ist der Wahn, bestohlen worden zu sein. Das National Institute on Aging (USA) hat sieben Warnzeichen
formuliert, die auf eine beginnende Alzheimerische Krankheit hinweisen und welche die Menschen der nahen Umgebung
veranlassen sollten, ärztlichen Rat einzuholen:
Spezielle Tests zur Beurteilung des Gedächtnisses können auf eine Alzheimersche Krankheit hinweisen. Eine bedeutende Rolle
spielt die sog. Fremdanamnese, d. h. die Beobachtungen der Angehörigen. Um andere Krankheiten, insbesondere andere neuro-
degenerative Krankheiten auszuschließen, werden Blut und Liquoruntersuchungen (Nervenwasser) sowie sog. bildgebende
Verfahren wie die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie angewendet. Des Weiteren kann man mit einer
Positronen-Emissionstomografie mit Fluor-18-markierten Zuckermolekülen eventuell eine Aktivitätsminderung im Glucoseumsatz
des Gehirns nachweisen. Im Parietal- und Frontallappenbereich finden sich hier signifikante Unterschiede zu vergleichbaren
Normalpopulationen.
Literaturliste
Buchbesprechung von Dr. Wilmut Wolf:
„Demenz – Abschied von meinem Vater“ (Tilman Jens) sowie
„Der alte König in seinem Exil“ (Arno Geiger) -> hier downloaden
1.) K. Dirschauer (HG), Emanzipiertes Alter – ein Werkbuch, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, ISBN: 3-525 – 62322 – 4
2.) Tilman Jens: Demenz – Abschied von meinem Vater, Gütersloher Verlagshaus, 2009, ISBN: 978 – 3 – 579 – 06998 – 0
3.) Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil, Hanser 2011, ISBN: 978 – 3 – 446 – 23634 – 9
4.) Martin Suter: Small World, Diogenes 1997, ISBN: 3257 230885
5.) Bettina Tietjen: Unter Tränen gelacht - Mein Vater, die Demenz und ich, Piper Verlag 2015, ISBN: 978-3-492-05642-7
6.) D. Flemming: Mutbuch für pflegende Angehörige altersverwirrter Menschen, Verlag Beltz 2003 ISBN: 3- 407 –55881 – 3
7.) M. Jürgs: Alzheimer – Spurensuche im Niemandsland, Bertelsmann Verlag 2006, ISBN: 3 – 570 – 00934 – 3
8.) Kolb- Leischker: Medizin des alternden Menschen – Lehrbuch, Wiss. Verlagsanstalt Stuttgart, ISBN: 978 – 3 – 8047 – 2415 – 0
9.) Krämer: Alzheimer Krankheit, Thieme 1996 ISBN: 3 – 89373 – 324 – 8
10.) K. Depping: Altersverwirrte Menschen – seelsorgerlich begleiten, LVH 1997,
Band 1 : ISBN: 3 – 7859 – 0675 – 7,
Band 2 : ISBN: 3 – 7859 – 0674 – 9
11.) Engelbrecht-Schnür, J. und Nagel, B. : Wo bist Du? Demenz – Abschied zu Lebzeiten, Hoffmann und Campe 2009,
ISBN: 978 – 3 – 455 – 50107 – 0
12.) Schenk, D. : Alzheimer – Porträt eine Epidemie, Europa Verlag 2005 ISBN: 3 - 203 - 82002 - 1
13.) Ambet: Demenz – Angehörige im Dialog, Braunschweig 2005, ISBN: 3- 938216-02- 6
14.) Forster, M. : Ich glaube, ich fahre in die Highlands, Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN – 13: 978 – 3 –59610867 – 1
15.) Nilsson, U. und Eriksson,E. : Als Oma seltsam wurde, Ein Bilderbuch, Verlag Moritz 2008 ISBN : 978 3 89565 196 0
16.) Douwe Draaisma: Die Heimwehfabrik, Wie das Gedächtnis im Alter funktioniert, Galiani, Berlin 2009,
ISBN: 978 – 3- 86971 – 005 – 1
17.) Biographie „Alzheimer“ von Konrad und Ulrike Maurer,
18.) Szenische Lesung : Die Akte Auguste D., mit Ulrike Hofmann und Basil Dorn
19) die Kammeroper von Michael Nyman: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (gleichnamiges Buch),
Libretto: Oliver Sacks u. a.
20.) Katja Thimm: Vatertage. Eine deutsche Geschichte, S.Fischer Verlag (schicksalhafte Lebensgeschichte, die in der
Krankheitssituation der Demenz endet mit erheblichen Beschwernissen für die Familie)
21) Delphine de Vigan „Dankbarkeiten“, DUMONT (sehr gut beschreibend - die Begegnung zwischen Pat. und Logopäden/Marie
als Besucherin)
22) Andre` Heller: „Uhren gibt es nicht mehr“ - Gespräche mit meiner Mutter in ihrem 102. Lebensjahr, Verlag Zsolnay (A. Heller,
der multitalentierte Künstler)
23) Nadine Ahr: „Das Versprechen“ - eine Geschichte von Liebe und Vergessen, Droemer 2016“ : sehr autobiographische Erfahrung
der Autorin mit den Großeltern, deren Entwicklung, wenn ein Partner sich demenziell verändert.
24) Lisa Genova: „ Still Alice“ - „Mein leben ohne gestern“, Bastei Lübbe Verlag - mit gleichem Titel auch verfilmt. YouTube,
Mediathek , CD: eignet sich auch als Film zu zeigen: vor Fachpersonal, Schulen
25) KARIN KALISA: „Bergsalz“, Verlag Droemer-Knauer (Eine tatkräftige Frau organisiert Aktionen gegen Einsamkeit in ihrem
Bergdorf, Migrations- und Generations-probleme)
26) Martina Bergmann: „Mein Leben mit Martha“ ISBN: 9783961610532,
(Martha, eigenwillig, steuerungsfähig dement)
Filmliste
Filmdokumente der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wie „Leben mit FTD“ oder „Themenfilme als Ratgeber für
Angehörige“
Sarah Polley : An Ihrer Seite (Away From Her) mit Julie Christie und Gordon Pinset
Brono Chiche: Small World mit Gerard Depardieu
Spielfilm: Eines Tages mit Horst Janson und Annekathrin Bürger
Der Tag, der in der Handtasche verschwand - Dokumentation der Filmautorin Marion Kainz
TV Spielfilm: Mensch – Mutter mit Suzanne von Borsody, Regie: F. Gärtner
Film – Dokumentation: Frauen von der Sonnweid
aus dem Kompetenzzentrum für Demenz Sonnweid
Links
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Film über die Arbeit von Alzheimergesellschaften am Beispiel der Alzheimer Gesellschaft Hannover
Regionale Gruppen in Niedersachsen / deutschlandweit
Herzlich Willkommen
auf der Homepage der
Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen!
Wir vertreten die Anliegen demenzkranker Menschen und ihrer Angehörigen in Niedersachsen, entwickeln und fördern Hilfen
für von der Alzheimer Krankheit oder anderen Demenzerkrankungen betroffene Menschen und ihre Angehörigen.
Wer eine persönliche Beratung wünscht, klickt “Hilfe vor Ort“ an. Dort findet man ortsnahe Ansprechpartner/-innen zur Beratung.
Die APP Auguste
ist unter Android und IOS wieder verfügbar!
Eine App, um die Gemeinsamkeit zu fördern und ein effektives Hirnleistungstraining zu bewirken.
Die Angehörigen haben mit der App Auguste die Möglichkeit auf ihrem Tablet oder IPad zu Hause oder in
einer Pflegeeinrichtung mit den Erkrankten zu spielen, was nicht nur die Gemeinsamkeit fördert, sondern
auch einen therapeutischen Ansatz hat. Der Hintergrund ist einem normalem Tisch nachempfunden, um
den Eindruck zu erwecken: Das ist ein herkömmliches Gesellschaftsspiel. Wir haben fünf verschiedene
Spiele mit unterschiedlichen Schweregraden je nach Erkrankung umgesetzt. Diese sind mit vorgegeben
Bildern, wie bei Bildersuchen, ausgestattet. Es können aber auch eigene Bilder aus der Jugend des
Erkrankten oder von Angehörigen, z.B. Enkelkindern, genommen werden.
Das Spiel wurde von Sascha Becker im Rahmen einer Bachelorarbeit von der Uni Hannover programmiert und umgesetzt. Das Design und die
Ideen wurden gemeinsam entschieden. Im Rahmen einer Bachelorarbeit von der Fachhochschule Wolfenbüttel / Braunschweig wurde das
Spiel im Helios Klinikum Hildesheim auch erfolgreich am Patienten getestet. Herr Dr. med. Konstantin Lekkos, stellvertretender Vorsitzender der
Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen hat die Idee entwickelt. Im Rahmen der Selbsthilfeförderung durch die Techniker Krankenkasse kann die
App kostenfrei geladen werden. Die Bereitstellung für die App-Shops erfolgt durch Vollkorn Games GbR.
Ein Erfahrungsbericht
Marlis Weiglein hat ihren Mann 12 Jahre lang zu Hause gepflegt
und versorgt. Mit 58 Jahren erkrankte er an der Alzheimerschen
Krankheit. Der achtminütige Film gibt den atmosphärischen
Eindruck des langen Interviews mit Frau Weiglein wieder.
Podcast
Interview mit einer pflegenden Angehörigen
Das vollständige Interview mit Frau Weiglein kann hier als
Podcast angehört werden.
Kontodaten - für Ihre Spende danken wir Ihnen.
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BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft
Wir erhalten finanzielle Mittel durch die Selbsthilfeförderung der Krankenkassen
nach § 20 SGB V und durch Spenden. Der überwiegende Teil unserer Arbeit
geschieht ehrenamtlich.
Alzheimer
Gesellschaft
Niedersachsen
Selbsthilfe Demenz
1.) Die betreffende Person wiederholt immer dieselbe Frage.
2.) Sie erzählt immer wieder dieselbe kurze Geschichte
3,) Sie weiß nicht mehr, wie bestimmte, alltägliche Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel oder die Handhabung der
Fernbedienung funktionieren.
4,) Sie hat den sicheren Umgang mit Geld, Rechnungen, Überweisungen, etc. verloren.
5.) Sie findet viele Gegenstände nicht mehr oder legt sie an sehr ungewöhnliche Plätze (unabsichtliches Verstecken) und
verdächtigt dann andere, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben.
6.) Sie vernachlässigt anhaltend ihr Äußeres, behauptet aber zugleich, sie sei frisch gewaschen.
7.) Sie antwortet auf Fragen, indem sie die ihr gestellten Fragen wiederholt.